Mit einer Mischung aus Jugendspielern und Heimkehrern begann der Spielbetrieb nach dem Ende des 2. Weltkrieges. In dieser schwierigen Zeit wurden die ersten Dressen und der erste Fußball mittels Lebensmittel eingetauscht. Die ersten Spiele wurden gegen Mannschaften der russischen Besatzungsmacht ausgetragen. Diese hatten durch ihre bessere Kondition und mit den für die damalige Zeit wunderbaren Sportutensilien das bessere Ende für sich.
Zu den Spielen in der näheren Umgebung erfolgte die Anreise zu Fuß, mit Pferdewagen oder altersschwachen Traktoren. Der Verein musste im wiedergeschaffenen Burgenland neu angemeldet werden, und so wurde mit Datum 18.3.1947 von der Burgenländischen Sicherheitsdirektion in Eisenstadt die Bildung des Vereines "Neusiedler Sportclub 1919" genehmigt. Der NSC war bei der ersten Meisterschaft 1946 des Bgld. Verbandes wieder dabei. 1947 wurde an der Meisterschaft der Gruppe Nord teilgenommen.
Sektionsleiter Artner schrieb über das die Meisterschaft entscheidende Spiel gegen Gattendorf, am 30.6.1946 in Neudorf durchgeführt, folgenden interessanten Spielbericht: Mit bangem Gefühl fuhr ich mit meiner Mannschaft zu diesem verhängnisvollen Spiel. Was mir schon bei der Anreise die Ruhe raubte, war, das die Spieler, bis auf wenige Ausnahmen, Tags zuvor bis über Mitternacht hinaus beim Neusiedler Kirtag tanzten. So trat, was ich befürchtete, auch ein. Mit klarer technischer Überlegenheit und Schwung begann das Spiel. Immer wieder griffen wir beherzt an und konnten es kaum glauben, das mitten in dieser Drangperiode das erste Tor für Gattendorf fiel. Unser Tormann Farkas I war verantwortlich für dieses Tor. Seine alten Fehler - stur, interessenslos und denkfaul - wurden für die übrigen 10 Spieler zum Verhängnis, denn das Goal wurde durch einen gänzlich unplatzierten und langsamen Roller und aus einer Entfernung, aus der man jeden Ball berechnen kann, erzielt. Wirkte das erste Tor gegen uns schon wie eine kalte Dusche, so brachte uns das zweite Tor der Gattendorfer zur Verzweiflung, denn wieder war Tormann Farkas daran beteiligt. Ich sprach auf die Spieler beruhigend und aufmunternd ein, und tatsächlich gelang es den braven Burschen in der 2. Halbzeit, innerhalb weniger Minuten auszugleichen. Das Tanzen am Tag vorher und die herrschende Hitze (50 Grad) wurden langsam aber sicher unseren Spielern zum Verhängnis. Die Spieler waren mit ihren Kräften am Ende und Gattendorf, allen voran ihr Rechtsaußen, kam immer mehr in Schwung. Aus einem Freistoss aus circa 20 m Entfernung erzielte Gattendorf den Siegestreffer zum 3:2. Nun fiel ein Spieler nach dem anderen von uns um, und sogar unser eiserner Wondrak war am Ende seiner Kraft und verließ noch vor Spielende den Platz. Gänzlich versagt hat auch Kozma I und Filla Johann, Wodicka und Weiß kamen über eine Durchschnittsleistung hinaus. Halbritter spielte brav und aufopfernd, gut waren auch Hauer und Czopak, jede Durchschlagskraft ließ Eidler vermissen.